Gewinde in dünnem Blech: Lösungen für ein altes Problem
Aktualisiert: 3. Okt. 2021
Die Faustregel von mindestens drei Gewindegängen passt nicht in jede Blechstärke. Es haben sich jedoch einige Methoden herausgebildet, um eben doch haltbare Verbindungen mit dünnem Blech zu schaffen. Wir stellen Ihnen die bekanntesten kurz vor – insbesondere das Durchzugsgewinde, das jetzt neu in unserem Angebot ist.

Ein Gewinde mit nur wenigen Gängen wird rasch ausreißen – daher geht es bei allen Methoden darum, dieses zu verlängern. Die naheliegendste Lösung ist, mit zusätzlichem Material zu arbeiten. Um dieses stabil und verdrehfest an und ins Blech zu bringen, haben sich verschiedene Methoden herausgebildet, die jeweils eigene Vor- und Nachteile haben und im Folgenden beleuchtet werden sollen.
1. Anschweißmuttern
Diese Sechs- oder Vierkantmuttern besitzen Schweißbuckel mit hohem elektrischen Widerstand. Beim Buckelschweißen wird Strom durch das Bauteil geleitet und die Mutter verschmilzt damit. Die Anschweißmutter bietet extrem gute Stabilität, es können jedoch thermisch bedingte Verformungen entstehen.
2. Einpressmuttern
Einpressmuttern werden in einem einzigen Arbeitsschritt in das Blech gepresst und die Mutter mit dem Blech verbunden. Das Verfahren kann auch auf bereits beschichteten Oberflächen angewandt werden. Für das Verfahren wird Spezialwerkzeug benötigt und es ist beidseitiger Materialzugang erforderlich.
3. Einzieh- oder Blindnietmuttern
Blindnietmuttern benötigen den Zugang zum Metall nur von einer Seite. Das macht sie unschlagbar in der Anwendung auf Rohren. Die Nieten werden mit einer Zange eingebracht. Das ist gleichzeitig eine Schwäche: Ohne große Sorgfalt wird das Gewinde schnell schief. Gibt es besondere Anforderungen an die Verdrehfestigkeit, müssen Nieten mit Rändel- oder Sechskantschaft verwendet werden.